Der Name geht auf den ursprünglichen Ort des Geschehens zurück - eine 34 Quadratmeter kleine Wohnung in der Krausnickstraße 3a in Berlin-Mitte. Hier trugen Roland Lampe und Martin Bering am 15. September 2000 zum erstenmal vor einer Handvoll Freunde und Bekannter, denen die angekündigte künstlerische Darbietung immerhin das Erklimmen der drei schmalen Treppen wert schien, ihre Texte vor.

Die zweite Lesung hatte schon ein zahlreicheres Publikum, aber noch immer keinen Namen. Der fiel den beiden Initiatoren eines Nachmittags in einem Café ein. „Theater im Seitenflügel, Seitenflügelbühne...? Seitenflügel!“ Das wars.

Die weiteren Verantsaltungen erfreuten sich stetig steigender Besucherzahlen. Es traten Gäste auf - Menschen mit gelesenen Geschichten, mit Musikinstrumenten und einer mit einem Kurzfilm - und so bekam jede Veranstaltung ihren unverwechselbaren Charakter.

2001 wurde das 140 Jahre alte Haus, welches diesen Charakter mitgeprägt hat, modernisiert. Ihm haftete fortan nicht mehr das Gewachsene und Provisorische an, nicht mehr die Atmosphäre für die Begegnung bei Wein und Doppelkeksen nach jeder Lesung. Platz hieß das andere Problem, denn das Baugerüst vor dem Fenster, das an warmen Tagen als zusätzliche Sitzreihe gedient hatte, war nun auch nicht mehr da.

In den folgenden zwei Jahren fand der Seitenflügel an wechselnden Orten statt. bis er schließlich 2004 im Verlängerten Wohnzimmer in Friedrichshain eine neue Spielstätte fand.